Heute ist es soweit, das erste Treffen bei der „Puppenmitmacherei 2015“ findet statt und ich bin schon sehr neugierig auf die vielen verschiedenen Ideen und die ganzen Beiträge :-).
Ich finde es ganz toll, dass Caro von Naturkinder und Maria von Mariengold das alles ins Leben rufen und bei ihnen könnt ihr auch die Links zu den Blogs der anderen „Puppennäherinnen“ finden.
So, dann möchte ich mit meiner Ideensammlung und meinen bisherigen Überlegungen beginnen. Wie viele Puppen ich bis jetzt genäht habe, weiß ich schon gar nicht mehr, aber es sind schon einige und eines ist von Anfang an bis jetzt gleich geblieben – es macht mir unheimlich viel Spaß und ich freue mich über jede neu kreierte Puppe. Alle Stoffpuppen, die bei mir bis jetzt entstanden sind, sind waldorf-inspiriert, die Köpfe klassisch abgebunden, die Körper aus Puppentrikot, die mit Wolle gestopft sind, die Gesichter aufgestickt und die Haare in Perücken eingeknüpft oder aufgebürstet. Im Laufe der Jahre habe ich allerhand ausprobiert und muss manchmal schmunzeln, wenn ich die Puppen meiner Tochter betrachte, denn diese spiegeln meine persönliche Entwicklung in diesem Bereich wider. Sie hat meine selbstgemachten Puppen immer geliebt, sammelt sie und spielt gerne und viel damit.
Meine Stoffpuppen und ihre Kleidung nähe ich mithilfe meiner eigenen Schnitte, die ich im Laufe der Zeit gezeichnet, verändert, verworfen und überarbeitet habe. Angefangen habe ich mit dem Klassiker von Karin Neuschütz „Die Waldorfpuppe“ und ich kann dieses Buch allen nur empfehlen. Auch wenn für Anfänger manches offen bleibt und man gelegentlich improvisieren muss, finde ich, dass dieses Buch eine gute Grundlage bildet und sehr hilfreich ist. Allerdings habe ich auch schon die erste Puppe, die ich nach ihren Anleitungen genäht habe, bereits ein wenig verändert und adaptiert. Das liegt sicherlich daran, dass ich Dinge generell gerne umgestalte :-).
Bis vorige Woche hatte ich also lediglich das erwähnte Buch und das Buch „Spielzeug von Eltern selbstgemacht“ von Freya Jaffke, mit dem ich in diesem Bereich allerdings nicht gearbeitet habe, in den Händen. Ganz spannend war es, das Buch „Simple Cloth Daisy Dolls“ von Wenche O. Steensen, das ich bei Maria gewonnen habe, durchzuschauen. Auch wenn ich persönlich daraus nichts verwende und verwenden werde, war es interessant zu sehen, wie anders man das Puppenmachen noch angehen kann :-).
Wenn ich mit der Herstellung einer Puppe beginne, versuche ich davor Informationen über die Person, für die ich die Stoffpuppe mache, zu sammeln und gestalte sie dementsprechend. Dabei ist es mir sehr wichtig, dass alles ganz genau und sorgfältig gearbeitet ist und es kann schon einmal vorkommen, dass ich etwas zwei Mal mache 🙂
Wenn ich nicht so viel über das Kind weiß, für das die Puppe ist, dann arbeite ich nach Gefühl und nach meinem Geschmack und frage hin und wieder meine Kinder und meinen Mann, wie ihnen beispielsweise Kombinationen gefallen.
Lustigerweise fiel mir für die PuppenMITmacherei gleich eine „Inspirationsquelle“ ein. In unserer Familie wird quer durch den Gemüsegarten alles gelesen und wir lieben es, unseren Kindern vorzulesen und selbst zu lesen. Das Vorlesen nimmt oft das Tempo aus dem Alltag und regt zum Nachdenken an. Vielleicht kennen ein paar von euch das Buch „Das Vier-Farben-Land“ von Gina Ruck-Pauquèt und Ulrike Baier, indem der kleine Erbs vorkommt. Das Buch handelt von einem Land, das wie ein Kreis aussieht und in vier Viertel, die rot, grün, gelb und blau sind, eingeteilt ist. In jedem Viertel wird nur die jeweils eigene Farbe als gut und richtig empfunden und die anderen drei Farben werden abgelehnt. Die Kinder in allen Teilen kommen bunt zur Welt, werden aber schnell „einfärbig“. Im grünen Viertel gibt es einen Jungen, der schon als Baby nicht so richtig grün werden wollte und auch später fühlt, dass ihm etwas fehlt. Er, Erbs, ist es auch, der sich spontan einen roten Punkt wünscht, die Farben vereint und die anderen Kinder anregt, wieder auf ihr Inneres zu hören, offen zu sein und bunt zu werden.
Ich mag Farben und den kleinen Erbs und er erinnert mich sehr an meinen größeren Sohn und deshalb möchte ich jetzt eine Puppe nähen, die ich ihm nachempfinde und an ihn, den bunten Erbs, anlehne . Lange habe ich überlegt, für wen ich sie machen möchte, denn alle in meinem Umfeld haben ihre wunderbaren Puppen und daher habe ich mir überlegt, dass ich den kleinen Erbs gerne für ein Kind nähen möchte, das ihm ähnelt. Im Dezember, wenn der kleine Kerl dann fertig ist, würde ich mich sehr freuen, wenn ich viele Mails bekommen würde mit kurzen Beschreibungen von Kindern, die dem kleinen Erbs ein Freund oder eine Freundin sein wollen. Das Los entscheidet dann, wer ihm ein Zuhause geben darf.
Nun noch zu den Materialien:
Leider bekomme ich die meisten Materialien, die ich gerne haben möchte, nicht in meiner Umgebung und ich bin auf Bestellungen angewiesen. In meiner Linksammlung findet ihr ein paar Adressen, wo ich gerne bestelle. Das von mir verwendete Bio-Puppentrikot (Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifiziert und gemäß der Europäischen Spielzeugnorm EN 71(3), durch das Institut Hohenstein, getestet) ist von Lebenskleidung und ich bin sehr zufrieden damit, denn ich finde sowohl die Qualität, als auch die Farbtöne gaaanz toll. Die Schurwolle zum Stopfen kaufe ich hier beim Finkhof, auch wenn sie sicher teurer ist, als andere Stopfwolle. Je nach Farbton kaufe ich das Puppenmohair bei der Pflanzenfärberin, die wunderbar regelmäßig, ohne Rückstände und ohne die Wolle anzufilzen, färbt oder bei Kamrin, die ebenfalls tolles Puppenmohair von DollyMo anbietet. Kamrin bietet auch ein tolles Abbindgarn und andere Puppenmaterialien an. Für meine Stoffpuppen verwende ich Nähseide von Gütermann, da ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Manche Farbentöne werden bereits aus recyceltem Polyester hergestellt. Links zu Bio-Stoffanbietern und Wollanbietern, bei denen ich gerne einkaufe, findet ihr hier.
Die Materialien, die ich benötige, habe ich alle da :-)) und kann im Notfall auch gerne aushelfen, wenn es irgendwo fehlt.
Hm, ich glaube, das war´s dann. Falls ich noch etwas vergessen habe oder ihr Fragen habt, freue ich mich über Mails.
Gutes Gelingen, bunte Gedanken und liebe Grüße an alle anderen,
Gloria
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